Pandurenloch - Neuerscheinung!!!
Kriminalroman 2017, als Buch erschienen am 14. Dezember 2017, 178 Seiten, 9,90 €
Textumfang ca. 34350 Wörter, ISBN 978-3-95452-719-9, Spielberg Verlag Neumarkt
als vollständige eBook-Ausgabe erschienen 2018, ISBN 978-3-95452-087-9, 3,99 Euro
Fortsetzung von Krähentisch; Zeit und Orte: Frühjahr bis Herbst 2017; Landkreis Neumarkt i.d.OPf. – Sulzbürg,
Sondersfeld, Neumarkt und weitere Orte im Lkr. NM, darüber hinaus Riedenburg und Altdorf
Den Roman können Sie bei allen Buchhandlungen, bei einigen Internetanbietern, beim Verlag oder beim Autor
erwerben. Versand vom Autor mit Portoaufschlag.
Anlässlich der Buchvorstellung Laudatio von Andreas Steymans, siehe Aktuelles und siehe unten Kritik von Wolfgang
Fellner in den Neumarkter Nachrichten und Heike Regnet im Neumarkter Tagblatt und in der Rundschau
November 2019: Gymnasium Beilngries, Abiturjahrgang 2019/2020, Seminararbeit im Leitfach Deutsch - der Gymnasiast Marc
Fleischmann erkor Pandurenloch zum Thema seiner Seminararbeit
Zum Inhalt
Kriminalkommissar Frieser ist in Pension.
In einem Ort im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. wird eine Leiche entdeckt. Alles deutet auf einen gewaltsamen Tod hin, doch vom Täter fehlt
jede Spur. In Altdorf ist ein Mann verschwunden. In Sulzbürg kursiert das Gerücht, dass im Pandurenloch hoch oben auf dem Schlossberg
der Pandur umgeht. Seltsame Geräusche kommen aus dem Fels. Manche vermuten, die Mystik dieser Höhle werde heraufbeschworen.
Frieser verspürt keine Lust dem Gerede nachzugehen. Doch es will nicht verstummen. Ob damit auch die Leiche und der verschwundene
Mann in Zusammenhang zu bringen sind? Nichts deutet darauf hin! Plötzlich spitzen sich die Ereignisse zu. Erneut rückt das
Pandurenloch in den Brennpunkt. Zunächst ist es nur eine Ahnung, dann eine Idee, und plötzlich weiß Frieser, was er tun muss.
Leseprobe
Alfred hatte sich am Abend auf die Couch gelegt und war eingeschlafen. Er erwachte spät in der Nacht. Erst nach einer Weile dämmerte
ihm, dass ihn ein Traum gebeutelt hatte.
In Alfred machte sich Erleichterung breit. Statt wie in diesem Traum Sklave seines Schicksals zu sein, war er Herr seiner selbst. Auch
der Ort, wohin ihn sein Traum entführt hatte, und die Leute, denen sich Alfred dort ausgeliefert sah, waren wieder in weite Ferne entrückt.
Er atmete auf. Statt im Würgegriff eines finalen Schreckens, ohne einen Funken Hoffnung seinem drohenden Ende ausgeliefert zu sein
und vor Angst aufzuschreien, herrschte Ruhe, und Alfred sah Gegenstände, die ihm vertrauter nicht hätten sein können.
Der Leuchter über dem Couchtisch erhellte das Wohnzimmer. In diesem Licht schimmerte wie eh und je das Kirschbaumrot des
Schranks und es glänzte das Graubraun des Fußbodens. Wie immer aus diesem Blickwinkel, sah Alfred auch das Bild neben der Tür.
Kaum, dass er all das wahrgenommen hatte, verflogen die Einzelheiten seines Traums. Doch der Streit mit Dagmar, seiner Frau, der
seinem Schlaf und Traum vorausgegangen war, lebte in ihm auf. »Weshalb ist sie so unzufrieden und giftig?«, fragte er sich. »Sie hat doch
alles! Und was hatte sie zuvor? Einen Haufen Schulden, eine Wohnung in einer Bruchbude, eine Rostlaube mit abgelaufenem TÜV und
keinen Vater für Katja! Für sie hatte Vater Staat die Alimente vorgestreckt. Ja, mit offenem Herzen habe ich das Mädchen adoptiert, weiß
Gott, ja. Ich spürte schon am ersten Tag, dass es zwischen ihr und ihrer Mutter nicht stimmte, umso mehr zwischen ihr und mir.«
Alfred erinnerte sich, dass Katja und er sich vom ersten Augenblick an mochten. Mit Dagmars aufkeimender Launenhaftigkeit, die sich
gegen ihn und Katja richtete, war das Mädchen für ihn im Haus zum einzigen Lichtblick geworden. Das jedoch habe ihm Dagmar nicht
gegönnt. »Glaubst du, ich habe es auch dieses Mal nicht bemerkt, dass du deinem Adoptivvater schöne Augen machst.« Mit dieser
Bezichtigung stieß sie die eigene Tochter vor den Kopf, als diese ihm ein Bier eingeschenkt hatte, ihm noch eine Bratwurst vom Grill holen
und auf seinen Teller Gurkensalat nachlegen wollte. Eine seiner Leibspeisen, die er in den warmen Jahreszeiten besonders schätzte.
»Neulich, als du ihm die Haare geschnitten hast, ist mir ein Licht aufgegangen. Von da an musste ich nicht länger rätseln, weshalb du
jeden deiner Verehrer schon nach kurzer Zeit wieder den Laufpass gegeben hast.« Im Nu löste sich das Beisammensein im Garten auf.
Schließlich saß Dagmar alleine am Tisch. Katja war in ihr Zimmer geflüchtet und Alfred ins Wirtshaus. Nicht einmal die laue Sommernacht
hatte beide zurückhalten können; sie nahmen die Schwüle in Kauf, vor der sie am Abend Reißaus genommen hatten.
Nach ihrer Friseurinnenlehre und bestandener Gesellenprüfung mietete sich Katja in Neumarkt eine Wohnung. Alfred wäre es lieber
gewesen, wenn sie bei ihm im Haus geblieben wäre oder wenigstens ihre Möbel dagelassen hätte. Doch diese Wünsche behielt er für
sich. Weder ihren Namen noch Fragen zu ihrem Befinden noch den Grad seiner Sympathie zu ihr, wagte er in Gegenwart seiner Frau in
den Mund zu nehmen. Trotzdem glaubte sie zu wissen, was Katja ihm bedeutete. Darüber hatte sich Dagmar immer wieder in
Behauptungen verstiegen, zuletzt wenige Tage vor Katjas Umzug nach Neumarkt.
»Du hast nur meine Tochter im Kopf, die immerhin deine Adoptivtochter ist, du alter Bock, du, und das von Anfang an. Sag, schämst du
dich gar nicht?« Es hatte ihm auch diesmal die Sprache verschlagen. Gezeichnet von einer Tränenattacke war er zu mehr als einem
Kopfschütteln nicht imstande gewesen, denn er fühlte sich so unschuldig wie ein kleines Kind. Und obwohl ihm auf der Zunge lag, er sei
doch nicht wie jener Prominente…, brachte er kein Wort über die Lippen. Stattdessen erinnerte er sich an seine letzte Begegnung mit
Katja; für ihn ein untrüglicher Beweis, dass sie seit ihrer ersten Begegnung miteinander verschworen waren.
Er hatte in Neumarkt einen Zahnarztbesuch hinter sich gebracht, und sie wollte an ihrem freien Montag, angelockt von der Wärme und
Pracht der Frühjahrssonne, in der Stadt ein bisschen bummeln. Im Schatten des Münsters kreuzten sich ihre Wege, und die
Nachwirkungen von Alfreds Backenzahnbehandlung waren wie weggeblasen. Er schmunzelte. Es bedurfte keiner Absprache zu einer
Einkehr beim Gottfried. Im Nu standen sie vor dessen Laden und Imbiss. »Wir haben Glück«, kommentierte Katja ihren Blick durchs
Fenster, »schau, an dem Tisch dort sind noch zwei Plätze frei – wie für uns geschaffen, wir können sogar gegenübersitzen.«
Die 23-Jährige ergriff Alfreds Hand und zog ihn ins Innere des Lokals. Auf Barhocker gezwängt stießen sie an. Katja hatte an der Theke
einen Weißwein bestellt und Alfred ein Wasser. »Gibt´s die Maunzi noch?«, eröffnete Katja die Unterhaltung.
»Ja!«, antwortete Alfred.
»Ich vermisse sie und nicht nur sie«, meinte Katja vielsagend und fügte hinzu: »Verwöhnst du sie noch mit Leckerbissen aus dem
Kühlschrank, bevor du ins Bett gehst?«
»Ab und zu, Katja, ja, ab und zu!«
»Soll ich dir dabei einmal helfen?« Alfred holte Luft und wollte erwidern, dass es ihm lieber wäre, wenn sie darauf verzichten würde,
doch er äußerte: »Nichts lieber als das!«
»Zuvor schreib ich dir eine SMS«, brachte Katja ihre Freude zum Ausdruck. Alfred lag auf der Zunge, dass er so gut wie nie sein Handy
eingeschaltet habe und so gut wie nie seine Mitteilungen kontrolliere, doch nichts davon erreichte Katjas Ohr. Ihm war bewusst, wie
belastend seine Zustimmung für ihn werden konnte. »Ach, wer weiß«, tat er diese Ahnung ab.
***
Als es dämmerte erwachte Dagmar. Vergeblich tastete sie im Bett neben sich nach Alfred. »Warum habe ich ihn auf der Couch schlafen
lassen, als ich ins Bett gegangen bin?«, haderte sie mit sich. »Typisch«, grummelte sie, als sie das Schlafzimmer verlassen hatte und ins
Parterre hinuntergegangen war. Dort schien das Küchenlicht durch die offenstehende Tür in den Flur. Sie betrat die Küche, und ihr Herz
begann zu rasen. »Alfred, bist du hier?« Mit diesem Pfeifen im Wald hatte Dagmar ihre Angst um ihn zu unterdrücken versucht. Doch
außer ihr war niemand in der Küche. Dagmar kehrte zurück in den Flur. Durch die Milchverglasung in der Wohnzimmertür schimmerte
kein Licht. »Ich wette jeden Betrag, dass ich im Wohnzimmer das Licht brennen ließ und den Fernseher ausschaltete, bevor ich um zehn
ins Bett ging – merkwürdig«, schoss es ihr durch den Kopf. Im Wohnzimmer angekommen, sprach sie in die Dunkelheit hinein: »Alfred,
bist du vielleicht wachgeworden und hast das Licht gelöscht, bevor du dich wieder zum Schlafen auf die Couch gelegt hast?« Doch ihr
blieb eine Antwort versagt. Dagmar machte Licht. Außer ihr befand sich niemand im Wohnzimmer.
Überall im Haus, in der Garage und draußen im Holzschuppen wollte sie ihn suchen. Doch sie zögerte. »Er wird sich doch nichts angetan
haben«, wisperte sie und versuchte, mit einem Atemstoß den Druck in ihrer Brust zu mindern. »Weiß dieser Idiot denn nicht, was er uns
damit antut? Weshalb nimmt er sich alles so zu Herzen, dieser Idiot, dieser verdammte Idiot, dieser alte, unappetitliche Mann, dieser
schreckliche Knauser. Er stammt von einem Bauern ab, und er blieb ein Bauer, Ingenieur hin oder her. Als solcher war er mehr ein Tüftler
als ein Ingenieur. Würde es ihn nicht geben, könnte Katja ihm keine schönen Augen machen, und mir blieben seine politischen Ansichten
erspart – unerträglich sind die«, sagte sie kopfschüttelnd vor sich hin. Ihr Streit mit Alfred hatte sie eingeholt.
Sulzbürg: Schlachtschüssel und ein Erschlagener – Hans Regensburger begleitet Kriminalkommissar Frieser in Ruhestand —
Geschickte Handlungsstränge; von Wolfgang Fellner, 08.03.2018
FREYSTADT - Frieser ist zurück: Hans Regensburgers Kriminalkommissar widmet sich im Ruhestand nicht nur sauren Zipfeln mit viel
Zwiebeln, sondern auch einem verzwickten Fall. Spannende, vergnügliche 176 Seiten lang. Dieser Tage hat er sein neues Buch bei
Freystadt liest vorgestellt. Hans Regensburger begleitet Kriminalkommissar Frieser in Ruhestand — Geschickte Handlungsstränge
Die Sonnenstrahlen wärmen schon ein bisschen, zwischen den noch kahlen Bäumen weht ein frischer Wind, hoch droben in einer Buche
klopft der Specht. Ein rotes Flatterband hängt vor dem Pandurenloch am Sulzbürg, Warnschilder der Gemeinde Mühlhausen verbieten
das Betreten: Einsturzgefahr.
Echt oder nur ein Trick des Kriminalers, reicht die Fiktion an dieser Stelle bis in die Realität, um die Spannung zu steigern? Wohl nicht, die
gut zwölf Meter tiefe Höhle ist nicht zum Spaß gesperrt. So, wie es die Höhle gibt und das Wirtshaus auf dem Sulzbürg, in dem Frieser so
gerne absteigt, gibt es die verschiedenen Cafes oder Geschäfte, Einrichtungen oder Restaurants, die Hans Regensburger in seinem
neuen Lokal-Krimi wieder als Kulisse für seinen Kriminalkommissar nutzt.
Der neue Krimi "Pandurenloch" setzt zeitlich nach dem "Krähentisch" ein, dem ersten Krimi des Mörsdorfers. Man muss den Krähentisch
nicht gelesen haben, um das Pandurenloch zu verstehen, nein, die Handlung steht für sich. Aber es macht es manchmal leichter,
Anspielungen oder Bezüge besser zuzuordnen.
Wobei es Regensburger geschickt aufzieht: Der Fund eines Erschlagenen, gleich zu Beginn des Buches, setzt eigentlich nur einen
Nebenstrang der Handlung in Bewegung. Der aber geschickt und spannend mit der eigentlichen Handlung verwoben ist. Schon alleine
dadurch, dass sich Personen kreuzen, also in der ersten und zweiten Ebene der Erzählung präsent sind.
Und so manövriert sich Frieser durch sein junges Pensionärs-Leben, verliert erst die Frau, dann die Geliebte, gerät mit seinen ehemaligen
Kollegen, die noch im Dienst sind, aneinander, muss Enttäuschungen, Rückschläge und Verwerfungen hinnehmen, um am Ende zwar mit
leeren Händen, aber trotzdem zufrieden da zu stehen. Er freut sich auf ein großes Schlachtschüsselessen. Dass zu diesem Zeitpunkt die
eingangs gefundene Leiche schon mehr oder weniger etwas auf der Strecke geblieben ist, ist nicht weiter dramatisch.
Besonders putzig: Ein völlig entspannt erzählender Autor webt sich mit einem Augenzwinkern selbst in die Geschichte ein. In einer Kneipe
kommt der Kriminaler mit dem Wirt ins Gespräch, der sich über einen Sonderwunsch Friesers auslässt und ihm erzählt, dass sein
Lebensmittel-Kontrolleur genau dieselbe Marotte habe wie dieser. Und ihm verdammt ähnlich sehe. Und jetzt auch in Rente sei. Da blitzt
Hans Regensburgers Wunsch, Erzählen, um zu unterhalten, bestens hervor. Und das ist ihm mit dem spannenden Pandurenloch
gelungen.
Das rätselhafte Pandurenloch Auch der zweite Krimi von Hans Regensburger spielt im Landkreis Neumarkt. Das Buch gibt es im gut
sortierten Fachhandel. Von Heike Regnet, 26. Januar 2018
Wegen eines Ladendiebstahls könne man keinen Krimi schreiben, sagt Hans Regensburger, während er auf das Buch in seiner
Hand blickt. Auf dem Titel ist der Eingang zu einer Höhle zu sehen: das Pandurenloch. Es ist der zweite Kriminalroman, den der
Autor veröffentlicht und wie im Erstlingskrimi „Krähentisch“ geht es um einen mysteriösen Todesfall.
Ermittler ist wieder Kriminalkommissar Frieser, der in seinem zweiten Fall manch ungewöhnlichen Weg beschreiten muss, ehe er den
Geheimnissen um das Pandurenloch auf die Spur kommt. Ein Teil der Geschichte spielt am Sulzbürg. Hier ist das Pandurenloch auf dem
Schlossberg zu finden – eine natürliche Höhle, die sich etwa zwölf Meter in den Berg erstreckt. Viele Gerüchte ranken sich um den
Pandur. Seltsame Geräusche dröhnen aus dem Fels und auch wenn der inzwischen pensionierte Kriminalkommissar Frieser zunächst
keine Lust hat, dem Gerede nachzugehen, kommt er vom Pandurenloch nicht los. Mitte Dezember ist der Krimi im Spiegelberg-Verlag
erschienen. Vorgestellt wurde das Werk stilgerecht im Landlmuseum Sulzbürg, nahe am Ort des Geschehens. Der Krimi ist bereits das
siebte Buch, das Hans Regensburger veröffentlichte. So zählen auch Gedichtbände und historische Romane zu seinen Werken.
Gute Werbung für den Landkreis
„Dass der neueste Roman von Hans Regensburger in unserer Gemeinde spielt, finde ich richtig gut“, sagt Mühlhausens Bürgermeister
Dr. Martin Hundsdorfer auf Nachfrage des Neumarkter Tagblatts. „Sogar das Gasthaus zur Linde kommt vor und natürlich unsere
herrliche Landschaft.“ Das Pandurenloch hat Hundsdorfer schon vor langer Zeit selbst in Augenschein genommen. Von einer Begehung
rät er allerdings ab, da es sich um eine natürliche, nicht gesicherte Höhle handelt. Daher heißt es hier: „Betreten auf eigene Gefahr“.